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Nachricht 3105 (20. Dec. 2005 19:02) (Tree)

Bernhard
bernhard@adinfinitum.de
Warum es in Stuttgart so viele kriminielle Taten gibt
: die Polizei hat "besseres" zu tun:
:
: Schaut euch mal folgenden Artikelt an der heute in der Stuttgarter Zeitung steht:
:
: LinK: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1057212

Seltsam. Stuttgart, Königsstraße, Skateboard. Das scheint eine explosive Mischung zu sein. Ist ja nicht das erste Mal! Aber anscheinend ist das Skateboardfahren dort mittlerweile wieder erlaubt. Wenn auch "nur" im Schritttempo.
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chris: Warum es in Stuttgart so viele kriminielle Taten gibt (19. Dec. 2005 13:54)
 die Polizei hat "besseres" zu tun:

Schaut euch mal folgenden Artikelt an der heute in der Stuttgarter Zeitung steht:

LinK: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1057212

Stuttgart - Es war nicht mehr viel los auf der Königstraße an diesem 11. Oktober kurz vor 21 Uhr, daran erinnert sich Andreas Nadolski noch ganz genau. Auch das grüne Auto, das plötzlich neben ihnen auftauchte, als er mit seinen beiden Kumpels auf Skateboards am neuen Kunstmuseum vorbeirollte, kann er sich jederzeit wieder plastisch ins Gedächtnis zurückrufen - die Erinnerungen daran sind aber alles andere als gut.

Der Wagen sei ein ganzes Stück langsam neben ihnen hergefahren, sagt der 18-Jährige, dann habe der Fahrer sie geschnitten und die Scheibe runtergekurbelt: "Passkontrolle". Nachdem die beiden Uniformierten, zwei Beamte vom städtischen Vollzugsdienst, sich die Pässe einige Zeit angeschaut hätten, seien sie wieder gekommen und hätten nach den Skateboards verlangt. "Sonst hätten wir die Pässe nicht zurückbekommen", sagt Nadolski. Zu guter Letzt hätten sie ein Formular unterschreiben müssen, dann sei das grüne Auto wieder abgefahren - mit ihren Brettern im Kofferraum.

In einer Woche könnten die Boards wieder abgeholt werden, ließ einer der Beamten die drei Schüler noch wissen - doch es sollte völlig anders kommen. Als Erstes flatterte Nadolski ein Bußgeldbescheid ins Haus, der sich gewaschen hat. Darin wurde er nicht nur zu einer "vom Regelsatz abweichenden Geldbuße" in Höhe von insgesamt 100,60 Euro aufgefordert, er musste auch lesen, dass die Höhe der Strafe einen Punkt bedeutet in der Verkehrssünderkartei Flensburg . Das, so befürchtet der Fahranfänger mit Führerschein auf Probe, könnte heißen, dass er zu einer Nachschulung muss. Kostenpunkt: 500 Euro. Dessen nicht genug, kam wenig später ein zweiter Schrieb vom Amt: "Das am 11. Oktober vom städtischen Vollzugsdienst beschlagnahmte Skateboard wird eingezogen", so heißt es da. "Für diese Entscheidung wird eine Gebühr von 30 Euro festgesetzt."

Christoph Steegmüller, Verkehrsrechtexperte und Anwalt des Skateboarders, ist so ein Fall in all den Jahren noch nicht untergekommen. Er hat Einspruch gegen den Bußgeldbescheid eingelegt und ist sich sicher, dass zumindest die Höhe des Bescheids reduziert werden wird, womit der Punkt in Flensburg getilgt wäre. Zudem hat Steegmüller, der für eine Vertragskanzlei des ADAC arbeitet, auch Widerspruch gegen die Einziehung des Skateboards erhoben, das seinen Besitzer einmal 200 Euro gekostet hat.

Der zuständige Abteilungsleiter beim Ordnungsamt, Alfons Nastold, räumt zwar ein, dass die Strafe in diesem Fall "ziemlich hart" ausgefallen ist. Aber er verweist darauf, dass es die Aufgabe des Amtes sei, die Fußgänger zu schützen. Und nach Aussage seiner Beamten wären die drei "mit erheblicher Geschwindigkeit rücksichtslos über die Königstraße gefahren und hätten dabei Passanten gefährdet", so Nastold. Zudem wären sie teilweise nach einem ähnlichen Vorfall bereits belehrt worden, sie seien also Wiederholungstäter - das rechtfertige das Strafmaß.

Andreas Nadolski und seine beiden Skateboardkollegen sehen das ganz anders. Sie bestehen weiter darauf, im Schritttempo durch die Fußgängerzone gerollt zu sein, und wollen dafür auch Zeugen haben. Anwalt Steegmüller betont zudem, dass Skateboards nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs im Jahr 2002 "besondere Fortbewegungsmittel nach § 24 der Straßenverkehrsordnung" sind. Damit seien Skateboarder den Fußgängern gleichgestellt, was bedeute, dass sie sich grundsätzlich nur auf dem Gehweg bewegen dürften.

Der Polizei ist die Problematik in der Innenstadt hinlänglich bekannt, auch sie hat dort des Öfteren Begegnungen mit Skateboardern. Dabei setze man aber vor allem auf belehrende Gespräche, sagt der Polizeisprecher Hermann Karpf. Bei Auffälligkeiten spreche man schon mal einen Platzverweis aus. Anzeigen gebe es seitens der Polizei aber kaum, allenfalls eine Verwarnung im Bereich zwischen fünf und 20 Euro. Ein besonderes Problem, so Karpf, sehe die Polizei nicht.

Das Ordnungsamt offenbar schon, daher hat die Behörde jetzt aktuell einen Flyer mit "Verkehrsregeln für Skater" entwickelt. Der sei in erster Linie für den internen Gebrauch bestimmt und als Handlungsanweisung gedacht, sagt Alfons Nastold. Er werde aber auch in Schulen und über das Jugendamt verteilt. Darin steht etwa, dass "Skateboarder auf Gehwegen bis zu sieben Kilometer pro Stunde fahren dürfen und Rücksicht auf Passanten nehmen müssen, vor allem beim Üben von Kunststücken". Die drei abgestraften Boarder würden dazu eigentlich ohnehin lieber in die Skateranlage im Bohnenviertel gehen. Aber dort, sagt Andreas Nadolski, sei alles voller Scherben, Flaschen und Spritzen.

Markus Heffner, Stuttgarter Zeitung
19.12.2005 - aktualisiert: 19.12.2005, 11:25 Uhr

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Bernhard: Warum es in Stuttgart so viele kriminielle Taten gibt (20. Dec. 2005 19:02)
 : die Polizei hat "besseres" zu tun:
:
: Schaut euch mal folgenden Artikelt an der heute in der Stuttgarter Zeitung steht:
:
: LinK: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1057212

Seltsam. Stuttgart, Königsstraße, Skateboard. Das scheint eine explosive Mischung zu sein. Ist ja nicht das erste Mal! Aber anscheinend ist das Skateboardfahren dort mittlerweile wieder erlaubt. Wenn auch "nur" im Schritttempo.
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